Was an der Wand anfängt, muss am Boden enden. Sagt man doch so…
…und genau deshalb ist jetzt auch der neue Bodenbelag dran. Was als oberste Schicht drin war, war auch nicht mehr zu gebrauchen: ein völlig stumpfes, abgewetztes PVC-Etwas in Fliesenoptik. Das seine besten Tage lange hinter sich hat und außerdem mehr so auf das Maß „Passt schon“ geschnitten und gelegt wurde.

Schritt 1
Raus damit erstmal liegenlassen. Das ist auch der erste Pro Tipp dieses Beitrags: macht den Boden am Ende, dann macht ihr das neue Zeug nicht kaputt und könnt sorgloser arbeiten.
Schritt 2
Bestandsaufnahme. Was haben wir da eigentlich? Also, vom Boden her.
Fundament, Latten, dazwischen Styropor, darauf dicke Spanplatten, darauf dann der Belag.
Schritt 3
Überlegen. Lange überlegen. Was wir da als neues reinlegen könnten. Und hier kam wirklich alles mal als Option vor. Und wurde wieder verworfen. Und dann wieder in die Ideenkiste aufgenommen. Ein munteres Hin und Her also, bei dem das Internet mit seinen Meinungen und Experten keine große Hilfe war. Aber der Reihe nach und als Service am Kunden:
- Teppich. Würde ich nur sehr sehr reinlichen Menschen empfehlen, die definitiv nie mit matschigen Gartenschuhen in die Laube eintreten. Erforderte keine großen Anstrengungen, um als Option verworfen zu werden.
- Laminat. Müsst ihr gar nicht erst drüber nachdenken. Wer es noch nicht weiß: das ist beschichtete Pappe. Und jeder sollte sich ausdenken können, was mit Pappe bei zu hoher Feuchtigkeit passiert.
- Parkett. Kinder, es ist eine Laube. Aber wer das Geld ausgeben will: be my guest.
- PVC bzw. Vinyl. Was jetzt genau was ist, hab ich nicht verstanden, ich benutze das also mal synonym. Lange Zeit als Option #1 gehandelt. Dann festgestellt, dass der Mist erstaunlich teuer ist – hätten das jetzt eher als ein 2-5€/qm-Produkt gehandelt. Geht aber eigentlich erst ab 10€/qm annehmbar los. Kostspielig. Und dann ist es halt Plastik.
- OSB-Platten. Hätte ich gemacht, aber die sind immer nur so semi-glatt und 20qm schleifen und lackieren wollte ich mir nicht antun. Definitiv eine Option.
- Dielen. Lange überlegt, als Holz diffusionsoffen und gut geeignet, schnell als zu teuer verworfen. Und irgendwann Rauspund entdeckt. Deal.
Rauspund nimmt man wohl eher als Unterkonstruktion oder für Dachböden, alternativ auch mal für eine Wandverkleidung. Ist wie der Name sagt nur rudimentär (aber ausreichend) glatt und hat wohl eine höhere Feuchte im Holz. Aber bu-fucking-hu, es ist eine Laube. Das Zeug ist mit 8€/qm günstig. Es ist Holz, läuft sich also angenehm und lässt etwaige Feuchtigkeit nach oben durch. Und glatt genug, um sich keine Splitter einzureißen. Okay, es kann Astlöcher haben, aber naja, da kann man drum herum sägen.
Schritt 4
Kann so schwer nicht sein. Also los damit. Und ja, es ist im Grunde einfach: Hinlegen, festschrauben, neue Diele, festschrauben, neue Diele, festschrauben, etc etc. Manchmal haben Nut und Feder erst nach gutem Zureden gepasst, aber im Grunde ist das alles selbsterklärend. Nur vorbohren würde ich die Löcher in die Feder, sonst reißt das eher. Und nehmt kleine Schraubenköpfe, sonst gehen die nur schwer komplett rein in die Feder. Wobei dünnere Schrauben natürlich auch eher reißen können. Tja, müsst ihr wissen.
Viel Zeit ist übrigens für das Zusägen und Ablängen der Dielen draufgegangen. Da hätte sich jetzt eine Kappsäge bezahlt gemacht.
Kosten und Aufwand
Rauspund: 160 € für 20 qm (ungefähr)
Schrauben: 16,58 € (500 Stück, 4,0 * 50, SPAX mit Teilgewinde und T20-Antrieb) – sind sogar noch welche übrig.
Wichtigstes Werkzeug: Hammer und Schlagholz
Dauer: 30 Stunden für die knapp 20 qm (alleine, das Einkaufen und Hin- und Herfahren mit einberechnet)
Tipp für Pfuscher
Wir haben ja erst die Dielen in 1,8m Länge gekauft – weil die problemlos ins Auto passten.
Dann haben wir gemerkt, dass das eben keine 1a-Superdielen sind, sondern eher grobes Gewerk – und Nut und Feder nicht immer 100 Prozent ineinander passten. Das war ein Problem, weil wir ja über die Breite stückeln mussten und das sich dann entsprechend schwierig gestaltete.
Also haben wir als nächsten Schwung die Dielen in 2,5m Länge gekauft, weil: nur noch einmal stückeln pro Dielenreihe. Immer noch teilweise schwierig, aber besser.
Und jetzt der Tipp für den professionellen Pfuscher: wenn ihr euch ein Tagesbett oder Sofa in die Laube stellt, dann sieht man den Boden darunter für lange Jahre eh nicht mehr. Legt also im Sichtbereich die schönen glatten und unproblematisch ineinandergreifenden Dielen. Und da, wo später Tagesbett oder Sofa hingestellt wird, klumpert ihr irgendwie die restlichen Stücke zusammen, ohne Rücksicht auf Fugen und Schönheit.
Spart Zeit, Aufwand, Frust und Nerven 🙂